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Bukumatula 3/1990

Zur Aids-Frage

Eine Übersicht über ungläubige Standpunkte
Thaddäus Rothe:


Anläßlich David Boadellas Frage im Interview mit Sissi Mikula in BUKUMATULA 2/90: „Ich denke, es ist ein Virus?“:

Fest sitzt „AIDS“ in unseren Köpfen. Auch wenn wir nicht alles glauben, was man über „AIDS“ so hört. Wir machen Einwände: Vielleicht stirbt nicht jeder dran. Und das „Immunsystem“ hat auch noch etwas mitzureden. Jedoch daß diese neue Krankheit nur ein Gerücht sein könnte, geht über unsere Vorstellung hinaus. Zu sehr sind Schulmedizin und Medien Teil unseres Glaubenssystems geworden.

Das, obwohl (oder gerade weil) Reich schon einmal die traditionellen Vorstellungen über Krebs und Infektionskrankheiten verworfen hat. Was wir sonst auch alles über Energie in den Mund nehmen und wie sehr auch immer wir die Wichtigkeit der inneren Ursachen betonen, bei „AIDS“ scheint es vergessen: Das tückische Virus, das aus dem Nichts (und sei dieses Nichts auch ein amerikanisches Rüstungslabor) in die Welt trat und als ein aufstrebender Todesengel über alle Pestsäulen hinweg die Lande überzieht, wird für Realität gehalten.

Klar kann es beim Stand der Dinge keine „Reichianische“ Theorie der behaupteten „AIDS-Epidemie“ geben, aber durchaus eine Betrachtung im Lichte von Reichs Hypothesen und Experimenten.

Sicher ist die Lage dabei schwierig, denn selbst nach einem halben Jahrhundert sind die Versuche zur Nachahmung Reichscher Experimente spärlich und haben mit all den Schwierigkeiten zu kämpfen, die entstehen, wenn es keine kontinuierliche Tradition gibt.

Natürlich bringt die riesige „AIDS“-Kampagne Gegner hervor aus unterschiedlichsten Gründen. Manchmal machen die Kritiken keinen lebensfreundlicheren Eindruck als die schulmedizinische Orthodoxie. So etwa manches, was durch die Zeitschrift „Raum und Zeit“ verbreitet wird.

Die umfassendste immanente Kritik stammt von dem New Yorker Ehepaar Holub. Die auf knapp 400 Literaturstellen gestützte Analyse ist nur mit viel Aufwand nachzuprüfen. Doch in der Argumentation macht diese Literaturstudie weitgehend plausibel, daß „AIDS“ nur eine Luftblase sein kann. Sie zeichnen gut nach wie ein Gerücht Fuß fassen kann und die Weihen des Tatsächlichen erhält. Dieser Umstand ist vielleicht bestürzender als eine existierende „AIDS“- Epidemie.

William und Claudia Holub sind Ernährungsberater und halten die behauptete AIDS-Krise bei richtiger Betrachtung für schnell auflösbar. Die Studie reicht bis Mitte 88. Das führt dazu, daß man von „Freunden“ der „AIDS“-Krankheit hören kann: Ja, vor einem halben Jahr war noch vieles unklar, aber jetzt ist alles gesichert. Das typische Argument der Fortschrittsgläubigkeit, das vielleicht manchmal stimmt. Dafür hört man aber nie eine relevante, theoriekonforme Erklärung, warum die „Seuche“ die prognostizierten Zuwachsraten nicht eingehalten hat.

Zentrale Aussage des Reports ist, daß „AIDS“ nur die Neuzuordnung bereits bekannter Krankheiten zu einem neuen Namen ist (ohne daß ein einziges neues Symptom aufgetreten ist). Die US-Statistik weist von 1982 – 1987 etwa um 25 000 Tote und 50 000 Erkrankte weniger aus in den Rubriken: Amöbiasis, Aseptische Meningitis, Bronchitis, Gonorrhoe, Toxischer Schock, Hepatitiden, Pneumonie, Tbc, Syphillis, Encephalitis u. a. Diese „verlorengegangenen“ Fälle finden sich dann ziemlich in derselben Höhe unter „AIDS“ wieder. Man mag einwenden, die Fortschritte der Schulmedizin haben eben bei den anderen Krankheiten zu Heilungen geführt. Nur: die zeitliche Parallelität des An/Abstiegs verblüfft noch mehr, wenn man betrachtet, dass im 1. Quartal 1987 weniger Fälle auftraten als im 1. Quartal 1984. Das spricht nicht gerade für eine galoppierende Seuche.

Ein Anwachsen von „AIDS“ wurde durch eine ständige Erweiterung der „AIDS“-Definition erreicht. Das CDC (Center for Disease Control) begründete die Notwendigkeit einer weiten Definition damit, daß alle „AIDS“-Fälle die notwendige Therapie erhalten sollten. Um gleichzeitig einzugestehen, daß es gar keine Therapie gibt.

Die Definitionserweiterung hat natürlich zu einer Konfusion geführt, was nun „AIDS“ zuzurechnen ist; insbesondere bezüglich der Tests, die manchmal zum Kriterium erhoben werden und manchmal nicht. Kein einziger „AIDS“-Test wurde mit einer „AIDSfreien“ Kontrollgruppe entwickelt. Diese Tests reagieren auch positiv auf Malaria, Arthritis und 200 andere Krankheiten. Fehlerraten bis zu 500 % kommen generell vor. Fälschlich positive Tests entstehen auch durch Blutlagerung.

Somit wird der Test im günstigen Fall zu einem Test für chronische Krankheiten im allgemeinen. Chronische Krankheiten bilden aber einen Boden für „Erreger“, die, da sie diese Krankheit nicht erregen, dann „opportunistische“ Keime genannt werden. Genau dafür halten die Holubs das „AIDS“-Virus. Als Krankheitsursache sehen sie Mangel/Fehlernährung an. Sie weisen ausdrücklich auf die Identität der klinischen Erscheinungen von „AIDS“ und dem Eiweißmangelernährungssyndrom PCM hin. Zu den Ursachen rechnen sie (vor allem in Afrika) reale Mangelernährung, Drogen (auch vor allem von Homosexuellen verwendete Aufputschmittel Poppers) und lange Perioden aggressiver medikamentöser Therapie (wie bei chronischen Krankheiten üblich). Gerade für New York und San Franzisko sehen sie die Verbindung von starkem Cocainkonsum und der Verbreitung von „AIDS“. Was macht nun „AIDS“ tödlich? Man stelle sich vor: Regelmäßige Untersuchungen, „Präventive“ Therapie (das Immunsystem soll ja nicht aktiviert werden, damit nicht gleichzeitig die Vermehrung des Virus begünstigt wird), Ärzte und man selbst warten auf den Ausbruch der Krankheit. Dabei sind die meisten ohnehin nicht gesund und/oder drogenabhängig. Bei Ausbruch der „Krankheit“ (sprich wenn alte Symptome der Krankheit „AIDS“ zugeordnet werden) wird die Medikation vervielfacht. Dosiserhöhungen um den Faktor 10 im Vergleich zum letzten Jahrzehnt sind üblich und erreichen eine Giftigkeit, die auch Gesunde ins Grab bringt. (Wie überhaupt die Schwächung der Menschen durch aggressive Behandlung von Krankheiten. die noch vor 20 Jahren ohne Medikamente behandelt wurden, zunimmt, was obendrein zu einer Verlängerung der Erkrankung führt.) Also: Der Erkrankte kriegt – als Folge der „AIDS“-Theorie – Immunsuppressive Medikamente in einem ohnehin bestehenden Zustand der Immunschwäche. Unter der Verstärkung der von den Medien betriebenen Hysterie reicht das zum Sterben ohne weiteres.

Trotzdem, zur Schöpfung einer Krankheit gehört mehr. Im sozialen Klima in den USA der 70 Jahre gab es große Auseinandersetzungen um die Rechte der Homosexuellen. Das führte dazu, daß sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit deklarierten, die Vorurteile gegen sie aber weiter bestehen. Die Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre war von „Neger“-Krankheiten gefolgt, die Frauenrechtsbewegung der 70er von „Frauen“-Krankheiten. War die „Homokrankheit“ 1980, als die „AIDS“-Geschichte anfing, da noch ein Zufall? In den US-Medien waren gerade davor heftige Auseinandersetzungen zu diesem Thema gelaufen. Die ersten 100 Fälle waren in der Tat sehr krank, aber nicht wegen ihres Sexualverhaltens. Alle waren drogensüchtig, hatten alle Symptome von Fehlernährung (Niedriges Hämoglobin, Anämie, Immunschwäche), waren chronisch krank und wurden lange mit aggressiven Medikamenten (Antibiotika, Steroide, Chemotherapeutika) traktiert. (Ebenso sind die Hämophilen (Bluter) durch die häufige Transplantation des Organs Blut schwerstens immungeschädigt, da oft Abwehrreaktionen ausgelöst werden; ein Erklärungsbedarf für tödliches Erkranken besteht nicht.)

Nichtsdestotrotz wurde ihre Homosexualität zur Ursache ihrer Krankheit erklärt. In der Folge begannen natürlich die Ärzte gerade bei ihren homosexuellen Patienten nach „AIDS“ Ausschau zu halten. Eine erste Studie verzeichnet noch 97 % der Erkrankten als Drogenabhängige. Der in der heutigen wissenschaftlichen Welt herrschende Publikationsdruck, der Run auf Forschungs- und Spendengelder ließ Erkenntnisse wie diese, die nicht zur „Homokrankheit“ paßten, bald verschwinden. Der Testhersteller Abbott erlöste im ersten Jahr der Testanwendung 650 Millionen Dollar. Betrachtet man noch die hohen Extrazahlungen an Forscher und den profitablen Medienrummel wird das Ausmaß der ökonomischen Stabilisierung einer falschen Theorie sichtbar.

Der kolonialistische Versuch von den Ursachen vieler Mißstände in Afrika abzulenken, hat zur Beschuldigung Afrikas als Ursprungsort von „AIDS“ geführt. Die Seuche ist jedoch US-homemade. Das Programm zur Kontrolle von „AIDS“ gleicht dem 60 Jahre alten für Syphillis. Auch in der Erfolglosigkeit.

Die Holubs meinen, daß ein Aufgeben des Mythos „AIDS“ in Verbindung mit entsprechender Ernährungs- (das ist ihr Metier) und psychotherapeutischer Versorgung dem Spuk ein schnelles Ende machen würde.

Sie referieren auch den exponiertesten offiziellen „Contrarian“, Peter Duesberg, Virologieprofessor in Berkeley. Er sieht die derzeitigen Hypothesen über „AIDS“ als Verletzung wissenschaftlicher Grunderfordernisse (zB Nichteinhaltung der Koch’schen Postulate), kein Gen für die behauptete Spätwirkung vorhanden, leichte symptomatische Erkrankung in den ersten 4 Wochen, nur jede 10 000te T-Zelle ist befallen, die hohe Replikationsgeschwindigkeit paßt nicht zur langen Latenz, T-Zellen würden nicht oder nicht in relevantem Ausmaß zerstört, Retroviren sind normal nicht aggressiv, etc. Diese Kontroverse ist nachzulesen in AIFO 10/89.

Kurz das wenige, das mir aus anderen Ansätzen zum „AIDS“Verständnis bekannt ist:

Akupunktur: Ungleichgewicht im sexuellen Feuer des dreifachen Erwärmer-meridians. Das paßt gut zur Risikogruppendefinition: mehr als 1 000 Sexualpartner im Leben; – ein Publikationsversuch über eine erfolgreiche Therapie soll Reaktionen ausgelöst haben, wie sie auch Reich erlebt hat.
Homöopathie: Wird als Schädigung des Immunsystems durch jahrhundertelange Unterdrückung der Venerischen Krankheiten gesehen. Therapie orientiert sich am neuerlichen Durchlaufen dieser Stadien.
Anthroposophie: Bei der Schädigung des Immunsystems wird neben Ernährung und anderen Umweltgiften stark auf Radioaktivität fokusiert. Nebst Parallelen in der Falloutverteilung der ersten Kernwaffentestserien mit der „AIDS“häufung wird auf Ähnlichkeiten des Endstadiums von Opfern in Hiroshima und Nagasaki mit dem „AIDS“-Endstadium hingewiesen. So gibt es neuerdings ja auch Tschernobyl-AIDS.

Auch Reich sah Radioaktivität als zentrale Gefahr für die Lebensenergie (ORANUR/ORUR). Mehrere seiner Ansätze bieten sich noch an: Abwehr ist nicht die Aufgabe eines Immunsystems, sondern jeweils eine Leistung des gesamten jeweiligen Organe/Organismus, abhängig von seinem energetischen Zustand. Mikroorganismen stammen wesentlich aus (energetisch unterversorgtem) zerfallendem Gewebe. Daraus kann auch die Spezifität mancher Keime erklärt werden (zB Pneumokokken für die Lunge). Reich entdeckte beim Gewebszerfall Organismen, etwas größer als Viren, die er als T(odes)-Bazillen bezeichnete. Diese in entsprechender Menge z.B. in Mäuse injiziert waren tödlich, bzw. lösten Tochtergeschwüre bei Krebs aus. Direkte Orgonbestrahlung oder SAPA-Bionen konnten T-Bazillen killen.

Grundsätzlich forderte er mikroskopische Lebenduntersuchungen. – Das „AIDS“Virus wird nur elektronenmikroskopisch, also metallbedampft im Hochvakuum untersucht als mehrfach präparierte Leiche. Dazu kommen noch alle Gefahren elektronen-optischer Täuschungen. Biochemische Analysen arbeiten mit aufgelösten Leichen.

Ganz im Gegensatz dazu, daß noch keiner das Virus gesehen hat, gibt es ausführliche Beschreibungen seiner Tücke und Darstellungen, die an vertraute mittelalterliche Fabelwesen erinnern. Weil Viren nicht in ihrem Funktionieren beobachtet werden, bleibt ihre Einbindung in Zellprozesse (auch die Pulsation und deren Veränderung) letztlich unverstanden. Ein Drittel der „AIDS“-Virus-Struktur ist ident mit einem menschlichen Leukin. Das fügt sich ein in die Reichsche Vorstellung der Entstehung von Mikroorganismen aus eigenem Gewebe bei energetischer Unterversorgung, als welche man Unter/Fehlernährung verstehen kann.

Die „AIDS“-Infektionstheorie kämpft mit vielen Widersprüchen. Das „AIDS“Virus kommt überall im Körper vor. Im Speichel aber sei die Konzentration für eine Ansteckung zu niedrig. Wie infektiös ist dieses Fabelwesen also? Die Infektionsrate liegt bei den dem Virus ausgesetzten Personen unter 1 %, wie auch die Infektion von Spitalspersonal weit unter den Erwartungen bleibt.

Nicht nur, dass die Infektionstheorie eine Antwort auf die (gutteils pornographische) sexuelle Liberalisierungswelle ist, dient sie auch der Kontaktvermeidung. Auf obskurste Art. Denn in Österreich taugt jedes zweite Präservativ nicht einmal zur Empfängnisverhütung, geschweige denn, dass es virendicht wäre (oder der Einserschmäh amerikanischer Kondomwerbung: „It aids to prevent venereal disease“). Bemerkenswerterweise hat auch die Gruppe um Bhagwan Überlebenshoffnungen an eine Gummikultur geknüpft mit gutem Erfolg: zumindest der Meister ist dem Vernehmen nach nicht an „AIDS“ gestorben. Nur wider Bhagwans Erwarten sterben auch sonst vergleichbar wenige an „AIDS“. Es sterben mehr Frauen an Abtreibungszwischenfällen als Menschen insgesamt an AIDS. Trotzdem wird „Aufklärung“ (besser gesagt eine Warnung vor Sexualität) auf AIDS konzentriert.

Für Reich waren Präservative ohnehin bioelektrische Isolatoren und der coitus condomatus nicht für den wirklichen Orgasmus tauglich.

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