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Bukumatula 4/2006

Orgontherapie – ein Handbuch der Lebensenergie-Medizin

Buchbesprechung
Olga Hausar:

Autor: Heiko Lassek
Verlag: U. Leutner, Berlin; 2. Auflage (2005)
broschürte Ausgabe: 220 Seiten, EUR 18,60
ISBN: 3-934391-23-0

Seit fast 30 Jahren begleitet mich das Wissen von Wilhelm Reich und seiner Arbeit durchs Leben. In den letzten Jahren ist aber die Hoffnung auf eine Veränderung im Sinne Reichs immer kleiner geworden. Jetzt, im Nachhinein betrachtet, war ich wie im Dornröschenschlaf. Ich weiß um die Orgonenergie, ich lebe intensiv in und mit der Natur und kann täglich Ereignisse beobachten, die sich durch die Orgonenergie erklären lassen – und ich war lange der Meinung, daß sogar die Leute vom Wilhelm Reich-Institut in einem gleichartigen Schlaf liegen – und bitte gleichzeitig alle um Entschuldigung.

Da kam in einer besonders müden Zeit das „bukumatula“ mit dem Hinweis, daß das Buch „Orgontherapie – Ein Handbuch der Lebensenergie-Medizin“ in einer neuen Auflage erschienen und über das Wilhelm Reich Institut zu beziehen ist. Nachdem ich bei Arno Schmidt gelesen habe, daß man im Laufe seines Lebens höchstens 3000 Bücher lesen kann, habe ich sowieso schon Panik, meine Lesezeit mit schlechter Literatur zu verschwenden. So habe ich das Buch bestellt, gelesen – und es hat mich aufgeweckt.

Ich mag es, wenn jemand sein Wissen auf einfache, klare Weise erklärt und nicht kompliziert herumredet. Heiko Lassek macht das großartig. Schon in der dreiseitigen Einführung bekommt der Leser eine Fülle an Information über Wilhelm Reich, die von ihm entdeckte Lebensenergie und die Möglichkeiten der Nutzung. Das Buch beruht auf den Erfahrungen von Heiko Lassek als Arzt und Grundlagenforscher, die er in mehr als 20 Jahren gesammelt hat.

Im 1. Kapitel wird sowohl der Mensch Wilhelm Reich von der Kindheit an, als auch die Entwicklung seiner Arbeit – angefangen bei der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung über Charakteranalyse, Sexualhygiene, Bionforschung, Entdeckung der Orgonenergie, Krebsforschung bis hin zu seinem Spätwerk – sehr kurz, aber im Wesentlichen vorgestellt, sodaß auch ein Leser, der Wilhelm Reich noch nicht kennt, neugierig werden muß und mehr davon wissen will. Für den bereits „Eingeweihten“ ist es eine klare Form der Erinnerung.

Im 2. Kapitel wird näher auf die Grundbegriffe aus Reichs Theorie eingegangen und sein Forschungswerk in drei Phasen vorgestellt. Es bietet auch Möglichkeiten der Nutzung für ein neues Verständnis von Krankheit und Gesundung, wie schon die Überschrift lautet.

Der Wiederentdeckung des Gesamtwerks von Wilhelm Reich ist das 3. Kapitel gewidmet. In den 60iger Jahren war Reich plötzlich bei Studentenbewegungen und Kommunen wieder im Gespräch, obwohl sein Konzept der Sexualität verfälscht wurde.

Heiko Lassek erzählt wie er selbst durch die Lektüre von Ola Raknes („Wilhelm Reich und die Orgonomie“) begonnen hat zunächst Physik und dann Medizin zu studieren. Und wie es dazu kam, daß er mit Gleichgesinnten die „Wilhelm Reich Initiative Berlin“ gegründet hat – mit einer Vortragsreihe über das Gesamtwerk Wilhelm Reichs, welches Interesse diese gefunden hat und über die Arbeitsgruppen, die in der Folge entstanden sind. Die Bionforschung rückte immer mehr in den Mittelpunkt und Ende der 70iger, Anfang der 80iger Jahre gelang es einer Gruppe Medizinstudenten um Heiko Lassek die Bionexperimente nachzuvollziehen. Dazu gibt es im Buch gute Abbildungen. Für mich war es ein sehr, sehr beeindruckendes Erlebnis bei einem Vortrag mit Filmvorführung zu diesem Thema dabei zu sein – sehr empfehlenswert! Heiko Lassek schildert die Konsequenzen der Bionforschung, die Entdeckung der T-Bazillen, die beim bionösen Zerfall von menschlichen Körperzellen entstehen, wie sich daraus der lebensenergetische Bluttest nach Reich entwickelt hat und den Einsatz des Orgonakkumulators, den schon Reich zur Krebsbehandlung verwendet hat. Die Berliner Arbeitsgruppe hat diese Behandlungsmethode als erste medizinische Gruppe nach dem Tod Wilhelm Reichs überprüft.

Die Erfahrungen mit der Behandlung von schwerkranken Menschen mit Orgonenergie und –therapie wird im 6. Kapitel beschrieben – so berührend, daß ich meine jeder sollte es selber lesen (Seite 145).

Davor, in Kapitel 4, beschreibt Heiko Lassek anschaulich und gut verständlich drei Energietypen des menschlichen Körpers mit ihren verschiedenen Reaktionsweisen auf die Störung des Energieflusses und bietet Übungen an, um die Energie wieder ungestört fließen zu lassen.

In Kapitel 5 kann man eine Zusammenfassung der Ergebnisse der ersten klinischen Untersuchung zur Orgontherapie lesen, die der Psychologe Wolfgang Runge (Technische Universität Berlin) 1996 in seiner Diplomarbeit erstellt hat.

Die Überschrift des 7. Kapitels lautet „Kontraindikationen und Gefahren“.- Orgontherapie gilt nicht als Wundermittel und Heiko Lassek gibt in diesem Abschnitt des Buches Warnhinweise zur Orgontherapie und Orgongeräten.

Das Nachwort: Gedanken und Anregungen zum orgontherapeutischen Konzept bildet Kapitel 8 und wirft folgende Fragen auf:

  • Auf welche Art wirkt Orgonenergie?
  • Das Nervensystem als selbstorganisiertes, in sich geschlossenes System
  • Die Hierarchie des Wahrnehmungsfeldes nach Rupert Sheldrake
  • „Orgastische Impotenz“
  • Wie beeinflusst das Menschenbild des Behandelnden die Felder im behandelten Organismus?
  • Abgrenzung der Orgontherapie von psychosomatischer Medizin und Psychologie

Im Anhang gibt es noch eine Bauanleitung für Orgongeräte mit Arbeitsablauf, Materialliste und Skizzen.
Wie bei einer spannenden Geschichte wollte ich nicht zu viel verraten, sondern neugierig machen. Ich hoffe, das ist mir gelungen.

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