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Bukumatula 2/1996

Den Prozeß der Schöpfung offenhalten

Lesebegleitung zum „Christusmord“1)
Heiko Lassek/b>:

„Das Philosophieren über den Sinn des Lebens nützt nichts, solange wir nicht wissen, was das Leben ist. Und weil „Gott“ das Leben ist – das ist für alle Menschen unmittelbare Gewißheit – hat es wenig Zweck, Gott zu suchen oder ihm zu dienen, wenn man nicht weiß, was man sucht bzw. wem man dient.“ (Reich, Ch. S.32)

„Was sie beflügelt (die Gnosis), ist die charismatische Erinnerung an ein vor-ursprüngliches Recht auf Vollkommenheit.“
(Slo, Weltrevolution der Seele, S.36)

Wilhelm Reich schreibt in den Monaten Juni, Juli und August des Jahres 1951 sein Werk „The Murder of Christ“, das in der deutschen Ausgabe unter dem Titel „Christusmord“ erschien. Es ist ein in kurzer Zeit verfasster Text; entstanden in der Einsamkeit von Orgonon, seinem Forschungsgelände nahe der Stadt Rangeley im US-Staat Maine. Nach seinem Buch des Hasses – wie es sein Freund A.S. Neill in seinem Briefwechsel mit Reich bezeichnet – „Listen, Little Man“ („Hör zu, kleiner Mann“) ist es ein Buch der Liebe zum Kern des Menschen in der Sichtweise Reichs, verfasst in den Sommermonaten, in denen Orgonon einen der schönsten vorstellbaren Orte darstellt.

Von vielen seinen Schülern nach einem zunächst missglückten Experiment mit radioaktiven Substanzen verlassen, mit verbliebenen Freunden aufgrund der zumeist interkontinentalen Distanzen nur in brieflichen Kontakt, legt der späte Reich seine Grundgedanken zur menschlichen Existenz in diesem Zentralgestirn seines Spätwerkes nieder. Seine Bibliothek füllen nun philosophische und religionswissenschaftliche Werke. Reich, der frühere Marxist, ist durch seine lebenslange Forschung an einer Lebensenergie und deren Erscheinungen in der biologischen, medizinischen, physikalischen und atmosphärischen Fach-Welt an der Tür der letzten Fragen angekommen. Er klopft in seiner Art und Weise an und diese enthüllt (wie in seinen Therapieformen) mehr über seinen Weg und die ihn leitenden Einflüsse als alles, was in einem ausgereifteren Werke seinen Platz gefunden hätte.

Ohne es zu wissen, reiht sich Reich mit diesem Spätwerk in eine jahrtausendealte Tradition des Erfassens der Wirklichkeit ein, die man als gnostische Strömung bezeichnen kann – viele der herausforderndsten und umstrittensten Denker des Abendlandes sind ihr zuzurechnen. Gnosis, ihre Grundbestimmungen sind die der Weltfremdheit und der Aufruf zur Vereigentlichung der Existenz. Reich, der sich – wie aus seinen Tagebüchern „Passion of Youth“ und „Beyond Psychology“ ersichtlich – immer als Fremder empfunden hat, als Einzelgänger in einer feindlichen Welt, die es zu ändern galt, ist in den letzten Jahren seiner selbstbestimmten Existenz. Sein letztes, später in der Haft verfasstes Manuskript wird den Titel „Creation“ – Schöpfung – tragen. Ein Fremder in einem fremden Land. Gedanken darüber, ob er der Sohn eines außerirdischen Vaters und einer irdischen Mutter sein könne, finden sich in seinen letzten Schriften.

Das Menschenbild im Christusmord

Es finden sich drei Gestalten der Gottbezogenheit des Menschen im Christusmord:

„Der Mensch als verwirklichter Gott, gleichbedeutend mit der
vollkommenen Verwirklichung des Menschseins,
der Mensch als Verberger Gottes,
der Mensch als verborgener Gott.

Diesem entsprechen drei Gestalten des Menschseins:

der Mensch im Status ungebrochener Schöpfung,
der Mensch im Status gebrochener Schöpfung,
der Mensch der neuen Verantwortung.“
(Eidam, „Verleiblichung“, S.259)

Jesus ist für Reich die Verkörperung des Lebens selbst. Leben ist für Reich eine besondere Erscheinungsform der von ihm entdeckten Orgonenergie – Leben, wie wir es als Menschen erfahren, untersuchen und beschreiben können, beruht auf dem Wirken kosmischer Gesetze dieser Energie in membranumspannten Grenzen: Körpern. Alle Organismen unseres Planeten haben diese Grenze zu einer äußeren Welt: von den Viren, Bakterien, Einzellern über die Wirbellosen bis hin zu den Wirbeltieren, zu denen der Mensch gehört. Wie Reichs Forschungen in den dreißiger Jahren an den Universitäten von Kopenhagen und Oslo zeigten, reichen die Funktionen dieser kosmischen Energie bis in den nur mikroskopisch sichtbaren Bereich des Lebendigen; die Pulsationsfunktion der Orgonenergie durchdringt den gesamten organismischen Bereich.

Ohne Begrenzung durch Membranen sind die Funktionsgesetze dieser Energie offensichtlicher wahrnehmbar: in atmosphärischen und astrophysikalischen Prozessen zeigen sich die Strömungserscheinungen und Überlagerungen der von Reich beschriebenen Orgonenergie in aller Deutlichkeit. Im Menschentier – und als solches sieht Reich den Homo sapiens sapiens – ist durch die Entwicklung der Selbstwahrnehmung und/oder durch planetarische Katastrophen eine neue Naturfunktion entstanden: die der Panzerung. Eine zweite Begrenzung, diesmal gegen die Strömungsimpulse der Innenwahrnehmung des Organismus, hat sich zu der ersten, der Begrenzung gegen die Außenwelt, dazuentwickelt.


Unfähig, diese, die gesamte wahrnehmbare Welt durchdringenden Energiefunktionen in seinem eigenen Körper ungehindert wahrzunehmen, ist der Mensch nicht mehr in der Lage, die grundlegenden Energieprozesse in der ihn umgebenden Wirklichkeit wahrzunehmen und zu erforschen. Er erfasst nunmehr ausschließlich eine materielle Welt; ihre von ihm untersuchten Gesetzmäßigkeiten (welche eine nachgeordnete Kategorie ihrer Funktionen bilden) zu erforschen, wird sein Dasein bestimmen. Es ergibt sich eine scheinbare Macht über diese Überstruktur, die materielle Welt.- Wissenschaft gehört zu den Derivaten des Bewusstseins, einer evolutionär wahrscheinlich erst mit dem Homo sapiens sapiens auftretenden Struktur.

Wahrscheinlich ist es ein Fehler, von der Wissenschaft zu viel zu erwarten. Um mit Merleau-Ponty zu sprechen, könnte ihre Stärke gerade darin liegen, dass sie es unterlässt, in den Dingen zu leben und sie statt dessen lieber manipuliert. Aber wenn dies ihre Vorliebe ist, so ist dies auch gleichzeitig ihre größte Schwäche. Das Hiersein des Menschen ist nun vermindert und jede nachfolgende Generation wird die Konstituiva dieser Verminderung in den ersten Minuten, Stunden und Tagen des Ankommens auf dieser Welt erleiden müssen.

Begegnet ein derartig in der Fülle seiner Existenz eingeschränktes Lebewesen nun den verkörperten Funktionen des ursprünglichen Naturprinzips, so wird es an seine eigene Unvollkommenheit erinnert, an diejenige, dieses Leben in seiner Bewegung, Entwicklung in Hingabe zu leben. Diese Unfähigkeit des Menschen benannte Wilhelm Reich orgastische Impotenz, als nicht vorhandene Möglichkeit, hingebungsvoll sich den Funktionen den kosmischen Energiefunktionen zu ergeben. Im Menschen fand Reich den Indikator für orgastische Impotenz in dem Unterbleiben der unwillkürlichen, rein lustvollen Strömungsempfindungen in der Sexualität und den autonomen, nicht der Bewusstseinssteuerung unterliegenden Zuckungen kurz vor, während und nach dem Orgasmus.

Reich wählte für die ätiologische Bestimmung der gehemmten Hingabefähigkeit die anschauliche Metapher „menschliche Panzerung“. In Jesus sieht Reich das Inbild des ungepanzerten, orgastisch potenten Menschen – in dem Prinzip, das er verkörpert, die Funktionen der kosmischen Orgonenergie unter den Gesetzen dieser Welt. Der personifizierte Gott der Auslegung des Christentums bleibt ihm fremd. Christliche Dogmatik steht der conditio humaine, ein gottgegebenes Heilversprechen dem irdischen Leiden und Glücksverlangen unvereinbar gegenüber. Mit der Hoffnung auf ein eigentlicheres Leben lebt der Mensch das uneigentliche bis zu seinem Tode.

„Wohin wir uns auch wenden, wir sehen den Menschen im Kreis umherlaufen, wie in einer Falle, deren Ausgang er in Verzweiflung vergeblich sucht.

Es ist aber möglich, aus einer Falle herauszukommen. Um jedoch aus einem Gefängnis ausbrechen zu können, muss man erst einmal zugeben, dass man in einem Gefängnis sitzt. Die Falle ist die emotionale Struktur des Menschen, seine Charakterstruktur. Es hat wenig Sinn, Denksysteme über das Wesen der Falle zu entwerfen, wenn das einzige, was man zu tun hätte, um aus der Falle herauszukommen, darin besteht, dass man die Falle erkennt und ihren Ausgang finde.“ (Reich, Ch. S.33)

Hier ist eine Welt, in der die Gesetze der Abschirmung, der Panzerung, gegen die in jedem Lebewesen sich verkörpernden Funktionen der Orgoenergie die Oberhand erreicht haben.

„Das Christusproblem ist weitaus umfassender. Es betrifft den Kampf von Bewegung gegen erstarrte Struktur. Nur Bewegung ist unendlich. Struktur ist endlich und abgeschlossen. Im Prinzip sind Handeln und Schicksal der Menschheit dasselbe. Irgendwie ist die Geschichte auf der Stelle geblieben, eben, weil der Mensch, der seine eigene Geschichte schreibt, auf der Stelle sitzen geblieben ist.“ (Reich, Ch. S.123)

„Um den Mord an Christus zu verstehen, muss man die Dinge aus der Perspektive des normalen Lebens sehen, das – selbst völlig verdreckt – auch ewige Wahrheiten zu einem sozialen Verbrechen zu verdrehen vermag. Das ist in einem derartigen Ausmaße wahr, dass jeder, der eine ähnliche Funktion wie Christus hat, gut daran täte, die Welt vor seinen eigenen Lehren zu warnen. Nicht nur er selbst passt nicht in diese Welt, sondern seine Lehre auch nicht. Nicht nur seine engen Freunde, seine Verwandten und seine Schüler verstehen nicht, wovon er redet; die ganze Welt des Menschen kann ihn nicht verstehen; sie wagt es nicht, ihn zu verstehen. Und das ist die wirkliche Tragödie der Wahrheit selbst; sie kann auf keinen Fall akzeptiert werden, ohne dass sie verwässert, entstellt, verflacht und ihrer Schärfe beraubt würde.

Oh ja, eine kleine Wahrheit, eine nützliche Wahrheit, wie etwa die Verbesserung der Weinanbaumethoden oder des Radioempfanges oder der Ballistik von Geschossen – all das ist gut und schön, annehmbar und respektabel. Nicht aber die fundamentale Wahrheit Christi! Sie könnte vor keinem Gericht bestehen. Vom Standpunkt des gepanzerten, unbeweglichen, etablierten Menschen aus gesehen ist sie ein Verbrechen, ein gefährliches Aufwühlen des Lebens. Ohne solch eine Wahrheit kann sich zwar niemals etwas ändern, nichts Schlechtes kann wirklich ausgerottet werden, das Elend bleibt erhalten. Aber die Wahrheit ist ein Verbrechen, ein Verbrechen gegen das Leben einer jeden Nation, das so auf die Dinge eingespielt ist, wie sie nun einmal sind.

Dies stimmt in einem erschreckenden Ausmaß. Der betrügerische Umgang mit Problemen sozialer Verbesserung durch bösartige Politiker ist trotz deren entsetzlicher innerer Leere notwendig; das geht sogar soweit, dass es schlimmer als Hochverrat wäre, nicht den Advokaten des Teufels zu spielen und gegen ein Reich Gottes zu sein.“ (Reich, Ch. S.213f)

Wie oben erwähnt, reiht sich Reich mit seinem Denken – und seinen Forschungen – in die jahrtausend ealte Strömung der Gnosis ein. Erkenntnis. Erkenntnis gegen die vorherrschenden Auffassungen und vermeintlichen Gesetze dieser Welt. Der von uns in den Evangelien beschriebene Schöpfer ist nicht ein hohes Prinzip der Schöpfung. Er konstituiert eine Auffassung der Bewertung, Beherrschung und Unterwerfung dieser Welt durch unseren eigenen, durch unsere Einschränkung bedingten Spiegel der menschlichen Empfindungs- und Wahrnehmungsfähigkeit.

In der Gnosis wird er als Jaldabaoth, als ein niederer Demiurg bezeichnet.

Noli mentiri Jaldabaoth, est super te pater omnium primus Anthropus. (lat.)
„Täusche dich nicht, Jaldabaoth, über dir steht der erste Mensch (Anthropus), der Vater von allem.“

Dieser erste Mensch ist für Reich Jesus, Verkörperung eines Menschen einer anderen Welt.

„Die Kinder sind noch nicht geboren, die einmal die Gesetze des Lebens leben werden, wie sie in den Bäumen im Wald oder in den Vögeln oder im Getreide auf den Feldern wirken.“ (Reich, Ch. S.311)
„Bis jetzt gab es weder Kultur noch Zivilisation. Beide sind gerade dabei in das gesellschaftliche Leben einzudringen. Das ist der Anfang vom Ende des chronischen Christusmordes.“ (Reich, Ch. S.391)

„Jesus ist die Verkörperung, die Inkarnation des Lebens selbst. Er ist ganz Mensch und als dieser Mensch ist er Körper. Daher gelten für ihn die mit dem Körpersein des Menschen verbundenen Implikate. Das Sein Jesu ist daher naturwissenschaftlich (hier orgonomisch) beschreibbar. Er ist den Gesetzen des natürlichen Lebens unterworfen, er ist Teil der Natur, er lebt in biologischen Rhythmen; sein Leben ist sexuell; er ist für sein Selbst verantwortlich, usw. Das heißt also, dass Reich einerseits Jesus und die Menschen gleichstellt, Christologie und Anthropologie miteinander identifiziert. Ein Satz über Jesus ist gleichzeitig ein Satz über den Menschen.“
(Eidam, „Verleiblichung“, S.257)

(…)
„Der Mensch der neuen Verantwortung ist derjenige, der die schmerzhafte Erkenntnis des eigenen Seins als gebrochene Schöpfung leibhaftig vollzogen hat und sich selbst und seine Mitmenschen wie die ganze Schöpfung als Verborgenheit Gottes wahrnimmt und in solcher Ehrfurcht sich zur Schöpfung in Beziehung setzt.“ (a.a.O., S.259) (…) „Der menschliche Körper wird hier also zum Medium der Gottbezogenheit. Sowohl Verbergung als auch Verwirklichung Gottes zeigen sich am Körper des Menschen. Deutlich wird hier, dass damit für Reich die Vorstellung der Personheit Gottes keinen Platz hat.“ (a.a.O., S.260)

Nur in der konkreten, leiblichen, körperlichen, sexuellen Beziehung zu einem anderen Menschen ist danach die Erfahrung des Prinzips „Gott“ erlebbar.

Oder in dem Bezugssystem einer der umstrittenen und Einfluss tragenden Gestalten der gnostischen Strömung im zwanzigsten Jahrhundert, Gregor Iwanowitsch Gurdjieff:

„Es gibt keinen Gott außer der Wirklichkeit. Ihn anderswo zu suchen ist der Sündenfall.“

Reich suchte dies alldurchdringende Prinzip der Wirklichkeit in seinem gesamten Lebenswerk: in der Energie der Triebe, in der naturwissenschaftlichen Untermauerung der Libidotheorie Sigmund Freuds, in der Bioelektrizität des menschlichen Organismus, in der Plasmaströmung im Bereich der mikroskopischen Welt der Einzeller in Skandinavien, in der biologischen Energie des Lebens in New York, in der kosmischen Energie „Orgon“ in seiner letzten Lebensperiode auf Orgonon.

Reich vereigenheitlichte seine Existenz zunehmends, in seinen Haltungen und Handlungen gegenüber der wissenschaftlichen und politischen Welt wurde er immer mehr ein Weltfremder bezogen auf diese Wirklichkeit. Sein Sohn Peter Reich sagte im Juni 1995, anlässlich eines Vortrags über seine Erinnerungen an seinen Vater in Berlin:

„Denkt an ihn, morgens im gleißenden Sonnenlicht unter der Dusche auf dem Dach seines Observatoriums stehend, das vierte Klavierkonzert von Beethoven laut auf einem Grammophon spielend. Denkt an ihn, Donnerstags zwischen der Nachmittags- und Abendvorstellung des einzigen Kinos in der Umgebung in der Reihe bis zur Kartenausgabe stehend, Augenkontakt suchend mit irgendeinem Menschen, der gerade aus der Frühvorstellung heraus kommt.- Alle senkten den Blick vor der Intensität und Einsamkeit dieses Menschen, der mit ihnen Kontakt suchte.“

Seinen letzten Studenten sagte Reich:

„But I think there is a deeper function there. And that is the constant feeling of human beings, which is hidden in neurotics and biopathic, armored individuals, but quite manifest in what we call `healthy people´. (We should get away from that term, too. It becomes a religion again.) And that is a feeling of a separation from something. It is most clearly expressed in the pain, in the aching pain of being separated from the beloved, whether child, or wife, or husband, with a longing to unite again, to be together again, to be in contact again. But I think this love experience is one of the functions, one of the variants of a much deeper thing (kursiv vom Verfasser). Somehow, you think such thoughts on very quiet nights, no noises around except the high wind, thoughts of being separated from the cosmic orgone energy ocean, of being singled out, so to say.“ (Reich, „Mans Roots in Nature“, 26.08.1956, Orgonon; Vortragstranskript veröffentlicht in „Orgonomic Functionalism“, Vol.II. S.68, Rangeley 1991)

Und an anderer Stelle im gleichen Vortrag:

„There is developement, there is functioning, there is process. What we have to do is to think in the direction of where does the pulsating system, the closed system, develop out of the orgone energy ocean and, with that, where does self-awareness begin to develop? (…) I learned to respect religious thought. I have to confess that. I did not twenty years ago. I began to see how deep the religious probing goes, how deep down…“ (a.a.O., S.66)

„Gnosis ist ein möglicher Name für die Zukunft dessen, was an den Religionen mehr sein mag als Religion.“ (Sloterdijk, S.27)

„Contact with Space“, Reichs letzte veröffentlichte Schrift – vor seinem Antritt der gegen ihn verhängten Haftstrafe in geringer Auflage an Mitarbeiter verteilt – zeigt in einer einfachen graphischen Darstellung seine Vorstellung der Schöpfung:

„Each single unit passes, accordingly, through four typical phases:

1. Birth through concentration of a certain amount of primordial energy.
2. Rise in energy level through further concentration: „Growth“.
3. A sharply luminating peak, most closely allied to a point of light.
4. Decline and death; the unit merges again with the substratum. Thus, birth and death, growth and decline, the CFP (Common Functioning Principle, Anm. des Verfassers) of all living and non-living nature, seem to be preformed already in the basic functioning of the single, tiny OR (Orgone Energy, Anm. des Verfassers) energy unit. Each unit is a unique, unrepeatable event. Yet all energy units follow a common law of functioning. Lawfulness and endless variation are thus not incompatible opposites; they are paired functions of the CFP of nature in general.- May 1950.“
(The Oranur Experiment, First Report, 1947-1951)

„I wish, I wish you could swim, like dolphins, like dolphins can swim.“ (Bowie, „Heroes“, 1976)

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1) Redaktioneller Hinweis: Die deutschsprachige Augabe von Wilhelm Reichs „Christusmord“ wird mit Begleittexten voraussichtlich im kommenden Jahr im Verlag 2001 neu erscheinen.

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