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Bukumatula 4/2004

Sieben Schritte zum Aufwachen

Ein Überblick von
Christian Meyer:


Gliederung:

  1. Freiheit ist wichtiger als alles andere
    1.1 Die Wünsche und Ziele: Worin besteht der Sinn meines Lebens?
    1.2 Die Realisierbarkeit der Freiheit erkennen
    1.3 Die Natur des Ich erkennen; das Wirkliche vom Unwirklichen unterscheiden
  2. Die Bereitwilligkeit, alles zu fühlen und zu erfahren
  3.  Du bist nur der Zuschauer
  4. Die Muster Deines Lebens verstehen
  5. Dem Tod begegnen und der Angst
  6. Die Vergangenheit beenden
  7. Die Identifikation mit dem Körper beenden und den Körper durchlässig werden lassen
  8. Schlussbemerkung

Immer mehr Menschen erfahren diese grundlegende Transformation, die „Erleuchtung“ oder „Aufwachen“ genannt wird. Inzwischen verbindet sich jahrhundertealtes spirituelles Wissen mit den Erkenntnissen und Erfahrungen der Psychologie, sodass das Wissen über die Bedingungen dieser Transformation anwächst. Dennoch werden von den einzelnen Lehrern, die auch verschiedene Wege vertreten, immer nur einzelne Momente hervorgehoben. Die folgenden „sieben Schritte zum Aufwachen“ sind wahrscheinlich die komplexeste und vollständigste Darstellung des Prozesses und seiner Bedingungen, die (gegenwärtig) gefunden werden kann. Es ist die Quintessenz aller spirituellen Wege, die der Form nach verschieden, doch eigentlich nur ein einziger Weg sind.

Es gibt ganz offensichtlich einen Prozess, der zum Aufwachen führt. Eine Bewegung dahin, so dass jeder, der sich diesem inneren Prozess zuwendet, anfängt oder schon dabei ist, Erfahrungen von Stille, von Leere zu machen, die er vorher nicht kannte.

Viele sagen, dass es ihnen leichter fällt, wenn sie in der Anwesenheit des Lehrers und der unterstützenden Gruppe sind, diese innere Stille und die Stille des Verstandes zu erleben. Diese Erfahrungen nehmen zu. Du wirst innerlich stiller, du wendest dich mehr dem Strom des Lebens zu und weniger den Gedanken und dem Lärm im Kopf. Du bist in der Lage, mehr Gefühle überhaupt zu erfahren und zu tragen. Das ist ein Prozess und dennoch ist das Aufwachen selbst dann ein plötzlicher Moment, wo du sozusagen ins Bodenlose fällst und danach nichts mehr so ist wie vorher.

Was dabei geschieht ist offensichtlich eine tiefgehende, tiefgreifende Veränderung der ganzen seelischen Struktur. Nicht der wirklichen Struktur, aber der ganzen Vorstellungen, der ganzen Phantasien, der ganzen Wahrnehmungsbezüge. Es gibt plötzlich kein Zentrum mehr, kein „Ich“ mehr, auf das alle Wahrnehmungen bezogen wären.

Das hat zur Folge, dass der Verstand zu einem großen Teil der Zeit vollkommen still ist. Und wenn der Verstand still ist, wenn er ganz still ist, dann erfährst du das, was immer da ist: Frieden, Stille, Glückseligkeit, die nicht wie ein Sturzbach sind, sondern mehr wie ein Ozean, nicht wie ein Feuerwerk, obwohl das Ekstatische des Feuerwerks auch da ist, aber dann wie ein Feuerwerk, das nicht anfängt und aufhört.

Auch nach dem Aufwachen gibt es einen Prozess. Das Aufwachen ist ein Ende und ein Anfang. Auf diesen Prozess nach dem Aufwachen kommt es an. Eigentlich ist da genau das gleiche zu tun wie vorher, nur geschieht es dann, wenn man sich dem widmet, in einer rasenden Geschwindigkeit. Wenn man sich der Vertiefung öffnet.

Es kann auch passieren, dass jemand nach dem Aufwachen, nach zwei Wochen oder vier Wochen oder einem halben Jahr wieder eingeschlafen ist und der Mensch die Struktur von vorher wieder aktiviert hat. Dann ist für ihn das Aufwachen nur eine vorübergehende Erfahrung geblieben, über die er am Lagerfeuer berichten kann.
Jetzt gibt es die wichtige Frage, ob man etwas tun kann, um diesen Prozess zum Aufwachen hin zu beschleunigen oder diesen Prozess zu unterstützen. Kann man etwas tun?

Nach allem, was ich so kenne, was ich erfahren habe, weiß oder erforscht habe, gibt es einige Punkte, auf die man achten kann.

1. Freiheit ist wichtiger als alles andere

1.1. Die Wünsche und Ziele: Worin besteht der Sinn meines Lebens?

Das Erste ist, sich immer wieder Rechenschaft abzulegen und zu untersuchen und zu erforschen: Was will ich? Was ist mir wirklich wichtig? Was wäre so wichtig, dass ich dafür mein Leben einsetzen würde?

In dem Verhalten, in dem was du tust und was sich in deinem Leben abspielt, kannst du oftmals indirekt entdecken und – wenn du ehrlich und offen bist – erforschen: welche Ziele bestimmen mein Leben, den Fluss meines Lebens?

Bewusste, unterbewusste, allgemeine, spezielle Ziele. Es gibt materielle, psychische und geistige Ziele: es gibt das neue Auto, Sicherheit und Anerkennung und als Beispiel für ein geistiges Bedürfnis, das Bedürfnis nach Zusammenhang und Erklärung.

Es können Wünsche, Vorlieben, und das Anhaften untersucht werden. Wo und wofür verkaufst du dich?
Es gibt zwei wichtige Fragen, die dir helfen zu entdecken, ob du dich mit einem Wunsch verkaufst oder an etwas anhaftest: „Was bin ich bereit, dafür aufzugeben? Was würde ich dafür hergeben?“ Die zweite Frage: „Was will ich damit erreichen? Wenn ich es erreicht habe, was soll es mir geben?“- Als Antwort zeigt sich der Wunsch hinter dem Wunsch, die Intention des Wunsches.

Der Mensch leidet darunter, dass er sich über die Ziele und Wünsche seines Lebens nicht bewusst ist und dass diese Ziele sich ständig widersprechen und Konflikte erzeugen. Es ist heilsam, sich zu fragen: Was ist mir wirklich wichtig? Was ist mir so wichtig, dass ich bereit wäre, dafür mein Leben einzusetzen?

Was aber könnte wichtiger sein, als zu erkennen, wer du wirklich bist, als den Frieden zu finden und die Freiheit? Oder der Wunsch das Leid zu beenden oder die Sehnsucht nach Frieden und Liebe? Wenn dir das wichtiger ist als alles andere, bist du in der Lage, diese normalen Konditionierungen zu beenden: aufzuhören, dem Angenehmen hinterher zu rennen und den Schmerz und die Angst zurückzuweisen, erst dann bist du in der Lage diese Konditionierungen, zu beenden – nur dann. Solange du – bewusst und unterbewusst – immer damit befasst bist, das Angenehme zu wollen und dem Unangenehmen zu entkommen, bist du ständig im Kampf mit dem, was ist. Wenn du den Kampf beendest und das was ist, annimmst, breitet sich Frieden aus.

1.2. Die Realisierbarkeit der Freiheit erkennen

Viele Menschen sind auf der Suche. Und der Traum von der Freiheit und das innere Wissen, dass es ein Zuhause-Ankommen für den Menschen gibt, ist so alt wie die Menschheit selbst. Diese Sehnsucht ist auch der Motor für die Erforschung des Weltalls und dieser Erde; die Menschen sehnen sich nach dem Mond und meinen das eigene Herz, sie fliegen zum Mars und suchen das Zuhause im eigenen Innern, das zugleich die Unendlichkeit ist, die nicht in Lichtjahren gemessen werden kann.

So alt dieser Traum und dieses Wissen sind, so sehr wurden sie immer wieder in weite Ferne gerückt. In Dutzenden, Hunderten von Leben auf dieser Erde müsse sich der Mensch langsam entwickeln und der Erleuchtung oder Befreiung entgegenarbeiten. Oder Befreiung im Leben wäre gar nicht möglich, sondern erst in einer jenseitigen Existenz nach dem Tode. Immer wieder gab es Weise wie den erwachten jüdischen Lehrer aus Nazareth, der meinte: „Das Himmelreich ist jetzt. Es ist in euch.“

Und weil er die Sehnsucht der Menschen nach äußerer Freiheit und äußeren Göttern kannte, sagte er, um sich ganz klar auszudrücken: „Ihr werdet das Himmelreich nicht an äußeren Zeichen erkennen.“ Und: „Ihr werdet gleiches und größeres vollbringen als ich.“ Und „Wisst ihr denn nicht, dass ihr Götter seid?“ Es ist jetzt. Es ist in dir. Es hängt nicht von äußeren Umständen ab. Das ist die ewige Wahrheit, die immer wieder gelehrt wird und immer wieder vergessen wird.

Aber erst wenn ein Wunsch realisierbar und erreichbar erscheint, mobilisiert er Energie, richtet er das Leben aus in die Richtung dieser Sehnsucht. Was soll ein Traum, wenn du glaubst, dass er entweder nur von einer Handvoll Buddhas, vornehmlich angesiedelt im Hochgebirge, dem Himalaja, oder – wenn überhaupt – erst in 1600 Jahren nach unzähligen Inkarnationen Möglichkeit wird? Dann wird das Glück im Naheliegenden gesucht, statt der Trauben, die, weil zu hoch, zu sauer sind …

In den letzten 15 Jahren hat sich dieser Traum verändert. Nicht der Inhalt des Traumes, der ist unveränderlich über alle Zeiten und Kulturen. Aber er ist greifbar geworden. Heute hat in vielen Ländern, so auch in Deutschland, jeder ohne großen Aufwand die Möglichkeit, einen erwachten Menschen zu treffen oder einem erwachten spirituellen Lehrer zuzuhören. In Amerika kann es passieren, dass man beim Channel-Surfing plötzlich bei Eli oder Gangaji, zwei erleuchteten Lehrern landet. Das ist auf eine noch nie da gewesene Weise verfügbar geworden. Es gibt sicher mehrere Gründe dafür, dass heute das Aufwachen nicht nur für einige wenige weit entwickelte Menschen, sondern für jeden verfügbar ist.

So wird diese grundlegende Transformation für den Einzelnen immer deutlicher realisierbar. Solange du denkst, dass das Aufwachen für dich in weiter Ferne liegt, setzt du dich selber zusätzlich in Trance, die Glaubenssätze wirken wie Suggestionen, die dann helfen den Tiefschlaf aufrechtzuerhalten.

Erst wenn es für dich realisierbar erscheint, mobilisierst du die erforderlichen Energien und fängst an, den Trance-Induktionen, Glaubenssätzen und Sinnestäuschungen deines eigenen Verstandes nicht mehr zu glauben. Du beginnst der eigenen Erfahrung mehr zu vertrauen als den Gedanken.

Die inneren Hindernisse sind oft sehr subtil. Vielleicht weißt du, dass das Aufwachen geschieht und möglich ist, auch für dich, aber im Inneren bist du nicht wirklich überzeugt. Vielleicht weißt du, dass es niemand verdienen kann, und dennoch glaubst du, dass du es weniger verdienst als andere. Da kann der Gedanke sein, es nicht wert zu sein.
Diese tief verwurzelten Glaubenssätze stehen dem Aufwachen im Wege, weil auch das ständige Suggestionen sind, die den Schlaf und den Traum aufrechterhalten.- Die beiden letzten Torwächter am Tor der Freiheit, so heißt es, sind Angst und Zweifel.

1.3. Die Natur des Ich erkennen, das Wirkliche vom Unwirklichen unterscheiden

Die Vergangenheit ist nicht wirklich und die Zukunft ist nicht wirklich. Vergangenheit und Zukunft sind Phantasien des Verstandes. Es gibt nur das „Jetzt“. Natürlich hat es zu anderen Zeitpunkten Ereignisse gegeben, aber das waren immer Ereignisse im Jetzt. Außerhalb des Jetzt geschieht nichts. Phantasien, die Erinnerungen genannt werden, haben mit dem, was zu anderen Zeitpunkten ein Jetzt war, wenig gemeinsam. Vor allem: Im Jetzt geschieht Erfahrung, die „Erinnerungen“ sind Gedanken und Kommentare über Erfahrung.

Wie viel hat der Urlaubsprospekt mit dem Urlaub zu tun? Weil der Verstand ohne Unterbrechung Gedanken aneinander reiht, kennt der Mensch normalerweise reine Erfahrung nicht. Deswegen werden Kommentare über Erfahrung und Erfahrung selbst verwechselt. Die Erfahrung des Jetzt ist nicht das, was geschieht. Das ist nur die Oberfläche. Das Geschenkspapier ist nicht das Geschenk. Die Erfahrung des „Jetzt“ hat nichts mit der sinnlichen Erfahrung zu tun. Die Sinne erfassen das, was geschieht. Die wirkliche Erfahrung ist tiefer – sie ist Unendlichkeit, Glückseligkeit, Lebendigkeit, Liebe und Stille.

Poonjaji erzählte die Geschichte: Eine kleine Welle fragt eine ganz große, alte Welle, die ganz offensichtlich von weit her kommt: „Gibt es einen Ozean?“ Die alte Welle lächelt und antwortet: „Gesehen habe ich ihn nicht, aber ich habe davon gehört.“

Wenn der Verstand still ist und wenn die sinnliche Wahrnehmung überschritten wird, kann die Unendlichkeit, kann Glückseligkeit, Lebendigkeit, Liebe und Stille erfahren werden. Dann ist sofort klar: Diese Erfahrung ist wirklich. Sie fängt nirgends an und hört nirgendwo auf. Sie braucht keinen Anlass, keinen Grund. Im selben Moment erscheint all das, was geschieht, wie der Regenbogen, nicht aus sich selbst lebendig und flüchtig. Das ganze Reich der Gedanken und Phantasie, in dem die Menschen sich normalerweise zu 90% aufhalten, wird sofort als vollkommen unwirklich erkannt, als ausgedacht und eingebildet. Damit fällt deine eigene Geschichte weg und damit auch deine Identität. Es gibt kein Ich außerhalb gedanklicher Konstruktion.

Es gibt die Wahrnehmung mit den fünf Sinnen: sehen, hören, schmecken, riechen, tasten. Die Wahrnehmung ist nach außen und nach innen gerichtet.

Dann gibt es die Gefühle und die Gedanken, die mehr oder weniger – meistens weniger – auf den Sinnen basieren.
Es ist sehr hilfreich, wenn diese einzelnen Komponenten der inneren Wahrnehmung und des inneren Erlebens unterschieden werden.

Die körperliche Bewusstheit des Atmens, der Empfindungen und der pulsierenden und strömenden Energie ist die Tür für die Seele, die Tür für die Wahrnehmung der Gefühle und die Erfahrung des Lebens. Die gefühlsmäßige Erfahrung ist die Tür für die Unendlichkeit.

Die Gewohnheit besteht darin, von der gefühlsmäßigen Erfahrung zu den Gedanken, Bildern und „Erinnerungen“ zu wandern. So geht es zwischen Gefühl und Gedanken hin und her, immer mit der zusätzlichen Frage, „Was kann ich bloß tun?“ Das ist die Richtung nach oben (in den Kopf) und nach außen (des Tuns). Um die Wirklichkeit zu entdecken, muss diese Richtung umgekehrt werden: nach innen und nach unten.

Um zu unterscheiden was wirklich und was unwirklich ist, um die Aufmerksamkeit auf das zu richten, was näher an der Wirklichkeit ist, muß man die Richtung ändern: Nicht nach oben und außen, sondern nach innen und in die Tiefe.

2. Die Bereitwilligkeit, alles zu fühlen und zu erfahren

Ramana (1870 bis 1950), der von vielen als der größte Weise und Heilige der Neuzeit bezeichnet wird, sagte: „Zuerst musst du mit dem Leben eins werden. Dann wirst du mit Bewusstsein eins. Danach wirst du eins mit Glückseligkeit.“
Der zweite Punkt folgt daraus, nämlich die Bereitwilligkeit, alles zu fühlen und zu erfahren, was ist. Etwas ist sehr klar: Wenn du das vollkommen tust, dann ist das Ich verschwunden. Denn das Ich besteht nur daraus: Ich will und ich will nicht.

Ein Zweijähriger in seiner Trotzphase ist ein sehr gutes Bild für das „Ich“: „Ich will das – ich will jenes nicht.“ Und was für den Zweijährigen in Ordnung ist, ist für den Erwachsenen ganz und gar unangemessen. Bei der Bereitwilligkeit, alles vollkommen zu fühlen, so wie es ist, verbrennt dieses Ich. Es bedeutet annehmen, was ist, es bedeutet sich dem hinzugeben, was ist und es zeigt sich dann sehr schnell eine der grundlegenden Paradoxien. Nämlich: Wenn du den Schmerz annimmst, dann gibt es kein Leid. Das Leid in der Welt wird wirklich dadurch hervorgerufen, dass der Mensch dem Schmerz davonzurennen versucht. Erst dadurch entsteht der Albtraum.

3. Du bist nur der Zuschauer

Der nächste Punkt ist der, dass du deine eigene spirituelle Freundin bist oder dein eigener spiritueller Freund. Das heißt, du merkst plötzlich: Du bist mehr der Zuschauer des ganzen Weltentheaters, in dem die Person, die du bisher „ich“ nanntest, auch eine Rolle spielt. Mal die und mal die. Mal eine komische, mal eine tragische, mal eine mutige. Aber welche Rolle es auch immer ist: Du bist der Wahrnehmende, die Beobachterin, der Zeuge, die spirituelle Freundin.

Diese letzten beiden Punkte sorgen für viel Verwirrung und haben auf der spirituellen Ebene zu Verunsicherung geführt. Solange du nur der Zeuge bist, besteht die Gefahr, dass du die Dinge nicht fühlst und erlebst. Und da wird so viel an Meditationstechnik, Praxis und sonst was darauf verwendet, der Außenstehende zu sein, dass es Menschen gibt, die auf diesem Weg die Natürlichkeit und den Kontakt zum wirklichen Fluss des Lebens verlieren und dann natürlich auch nicht in der Lage sind, die Unendlichkeit zu erfahren. Denn: Wenn man noch nicht einmal die Trauer über die zerbrochene Lieblingstasse erfahren kann, wie soll man dann die Unendlichkeit erfahren?

Da wird so viel an künstlichem, angestrengtem, konzentriertem nur Beobachten erzeugt, dass der Weg zum Aufwachen dadurch regelrecht verbaut wird. Die andere Verwirrung ist die: Ich will ganz fühlen, was da ist, und das reicht mir.
Das Geheimnis besteht darin, dass du 100% fühlst und dich der Lebendigkeit hingibst und zu 100% Beobachter, Zeuge und Wahrnehmender bist. Das ist das Geheimnis. Normalerweise ist der Mensch weder wirklich lebendig – er steht neben sich, beurteilt sich, bewertet sich, denkt sich die Dinge aus, wie sie sein sollten und ist nicht wirklich am Leben beteiligt, noch wirklich der Zuschauer des Lebens. Er ist nur eine Karikatur, nur die Imitation eines Beobachters.

Er ist weder das eine noch das andere. Als Beobachter ist er nur beurteilend, vergleichend, sich schlecht machend oder in den Himmel lobend. Die Lösung besteht darin, sich zu 100% dem Leben hinzugeben und gleichzeitig zu 100% nur der Wahrnehmende des ganzen Theaters zu sein, der ganzen Vorstellung, der ganzen Evolution, des ganzen Kosmos.

4. Die Muster deines Lebens verstehen

Dabei spielt das Enneagramm eine wichtige und sehr hilfreiche Rolle. Es ist eine Lehre von 9 Charakterfixierungen, die das Ich annehmen kann. Jeder hat etwas von allen, aber eine Fixierung bestimmt als grundlegende Dynamik das Leben. Jede Fixierung hat noch drei Untertypen entsprechend der drei Grundtriebe des Menschen: Selbsterhaltung, Sexualität und Sozialisation. Eins davon steht im Vordergrund. Es ist eine sehr alte Lehre, die Gurdieff im Westen bekannt gemacht hat und die sich dann weiter-entwickelt und mit der modernen Psychologie verbunden hat. Mit dem Enneagramm kannst du wirklich deine spirituelle Freundin oder Freund sein und sehen, was für Muster sich in deinem Körper-Geist-Gefühlsorganismus manifestiert haben, die ständig versuchen sich auszudrücken.

Muster, für die du nichts kannst. Muster, für die deine Eltern nichts können. Muster, für die niemand etwas kann. Und du bist derjenige, der diese Muster immer deutlicher sieht. Das verändert die ganze innere Haltung diesem Leben gegenüber: die Haltung dessen, der nichts zu verändern sucht, die Muster nicht verändern will, sondern stattdessen „anhält“.

Du sollst nicht, wenn du dann deine Charakterfixierung gefunden hast, eine bessere 6 werden oder eine bessere 8. Du sollst auch nicht, wenn du eine 6er-Fixierung hast, eine 8er-Fixierung bekommen. Nichts davon. Du sollst anhalten.
Und das geschieht durch zwei innere Schritte:

Erstens: Du siehst mit der Charakterfixierung besonders deutlich, welchem Grundgefühl du aus dem Weg gehst und welches Grundgefühl dein Leben reguliert und bestimmt: Angst, die Angst nicht geliebt zu werden, die Angst die Kontrolle zu verlieren und darauf aufbauend Gefühle von Wut, Neid, wieder Angst, Stolz, Habgier, usw. Und indem du das bemerkst, erkennst du, was die ganze Maschine antreibt. Die wichtigste Aufgabe besteht dann darin, dich diesen zugrunde liegenden Gefühlen zuzuwenden und sie zu erkunden und sie zu erfahren und bereit zu sein, ihnen zu begegnen. Das ist der erste Punkt, wie das Enneagramm nützlich wird.

Der zweite ist: Du siehst all diese Muster, und erst bist du sehr ernüchtert, schockiert, beleidigt, weil es so demütigend ist zu sehen, dass das, von dem du bisher dachtest, dass es deine originelle Schöpfung und dein Leben wäre und das, was du dir als Persönlichkeit mühsam erarbeitet hättest, dass du das im Buch beschrieben findest. Die meisten Menschen sind sehr überrascht, wenn sie das lesen. Später erkennst du dich bei anderen Menschen, die die gleiche Charakterfixierung haben wieder: Die machen das genauso wie ich.

Das zu erleben und zu sehen ist sehr beschämend und ernüchternd – zuerst – und dann ist es sehr, sehr erleichternd.
Dann merkst du: Wenn das so mechanisch abläuft, dann kann ich mich dem zuwenden, was ich wirklich bin.
Du entdeckst das Grundgefühl und die Grundleidenschaft und kannst dich dem stellen und dem begegnen. Um dich plötzlich, zum Beispiel als 6er-Fixierung zu sehen, wie alles von Angst bestimmt ist. Oder bei der 4er-, 3er- und 2er-Fixierung, wie alles davon bestimmt wird, endlich geliebt zu werden und der Angst, der Verlorenheit und des nicht Geliebt-Werdens zu entkommen.

Du kannst gleichzeitig klar und deutlich diese spirituelle Freundin sein. Du siehst die Muster, du siehst, was da abläuft, und indem du anhältst und bereit bist, das zu fühlen, kommen diese ganzen Muster zur Ruhe und dann zeigt sich die Essenz, die darin enthalten ist.

5. Dem Tod begegnen und der Angst

Als nächstes geht es darum, dem Tod zu begegnen. Es gibt den körperlichen Tod, der ist erst mal so am plastischsten da. Der Tod des Ichs ist sehr viel weniger plastisch, zunächst, wenn man ihn noch nicht erfahren hat.- Das Leben selbst ist eine Metapher. Die Metapher bedeutet auch, dass die Gewissheit des körperlichen Todes dir die Möglichkeit gibt, dich mit dem Wesentlichen zu befassen, nämlich mit dem Nichts.

Insofern ist der körperliche Tod als solches nicht wichtig. Er ist nur eine Zukunftsphantasie. Niemand weiß, was anschließend wirklich geschehen wird. Aber wenn es ihn nicht gäbe, hättest du kein Bild, keine Metapher, keine Herausforderung, keinen Sog und kein Drängen dahin, das Wesentliche zu finden. Der Tod steht da als die einzig sichere Tatsache des Lebens und als Herausforderung sich dem zu stellen – und zwar nicht nur mental: „Ich habe keine Angst vor dem Tod, danach ist nichts mehr, wovor sollte ich Angst haben?“, auch nicht so: „Ach Gott, ich wünsch mir den Tod, dann ist endlich alles vorbei“, sondern dich auf der Gefühlsebene, auf der Erfahrungsebene dem Nichts stellen, das der Tod bedeutet: Nichts zu wissen, nichts zu haben, keine Pläne mehr zu haben, keine Kontrolle zu haben.
Krishnamurthi sagte: „Wenn wir das Leben verstehen, dann verstehen wir auch den Tod.“ Während es im Tibetischen Totenbuch heißt: „Wenn wir den Tod verstehen, dann verstehen wir zu leben.“

Der Tod ist in jedem Augenblick erfahrbar als das innere Nichts, die innere Bodenlosigkeit. Der Tod muss nicht noch 30 Jahre auf dich warten oder du auf den Tod, um ihn zu erfahren. Du erfährst das Nichts, wenn du so sehr loslässt, dass du in dieser Bodenlosigkeit versinkst.

Tot sein heißt in erster Linie keine Zukunft mehr zu haben.- Sterben heißt, die Zukunft aufgeben. Und wenn du die Zukunft aufgibst, dann fliegt die Vergangenheit auch weg. Das ist klar, weil Zukunft bedeutet: Ich muss noch das erledigen. Ich will noch das besser machen. Ich will noch unbedingt das und das zu Ende bringen; und all das ist ein Teil der Vergangenheit.

Und wenn du das beendest und sagst: „Ich will nichts mehr“ – dann fliegt deine Vergangenheit weg. Dann gibt es keinen Menschen aus der Vergangenheit mehr, mit dem du noch etwas zu erledigen hättest. Dann bist du keinem mehr böse, weil du nichts mehr willst.- Wenn also die Zukunft weg fliegt, dann fliegt die Vergangenheit mit weg. Das hat nichts damit zu tun, sterben zu wollen, oder mit dem Tod des Körpers. Auch hier geht es um die Bereitwilligkeit, das als Erfahrung anzunehmen was ist: die eigene Sterblichkeit. Nicht sterben wollen, etwa um seine Ruhe zu haben, sondern bereit sein zu sterben, wann immer es auch geschehen soll, und wenn es der nächste Augenblick wäre, auch wenn du das Leben liebst.

6. Die Vergangenheit beenden

Du kannst zusätzlich einiges tun, was dir hilft, die Vergangenheit zu beenden. Solange du dich noch nicht mit der Vergangenheit ausgesöhnt hast, bist du darin verstrickt und gebunden. In den verschiedenen „Ich muss noch … erledigen“, „Ich muss noch wiedergutmachen“, „Ich will noch haben und bekommen“, ist das Ich gebunden.
Die Vergangenheit anzunehmen, wie sie war, bedeutet, diese Bindung zu beenden und frei zu werden. Darin verbrennt das Ich: Ohne ein „Ich will – ich will nicht“ zerfällt diese Ich-Konstruktion.

Es ist zugleich die Beendigung des Karmas: Das Karma ist im Kern die Summe all der Handlungen und Gedanken, die auf Wiedergutmachen oder auf Rache gerichtet sind. Dadurch werden das Unrecht und die Gewalt aufrecht erhalten und immer neue Gewalt und neues Unrecht hervorgebracht.- Viele glauben, zur Beendigung der Vergangenheit sei ein Vergeben wichtig. Wenn du allen Menschen in deinem Leben und dir selber alles vergibst, dann bist du frei von Vorwurf und Schuldgefühl und damit bist du nicht mehr an die Vergangenheit, an die „Knochen vom Friedhof“ (wie Gangaji sagt) gebunden, dann „lässt du die Toten die Toten begraben“ – wie Jesus sich ausdrückte.

Aber wer bist du, dass du vergeben könntest? Wer könnte, wer dürfte das tun? Wer weiß wirklich, wofür er dankbar sein kann und worin Schuld begründet ist? Die wirkliche Lösung liegt jenseits vom Vorwurf und jenseits vom Vergeben. Die Lösung liegt im schlichten Akzeptieren. Denn was könnte verrückter sein, als das nicht zu akzeptieren, was schon geschehen ist?

Das Ergebnis ist ein Gefühl von Frieden und Dankbarkeit. Das ist eines der größten Geschenke, die du dir machen kannst.

7. Die Identifikation mit dem Körper beenden und den Körper durchlässig werden lassen

Als letzten Punkt spielt der Körper eine wichtige Rolle. Auch der Körper ist eine Metapher.- Der Körper demonstriert dir, dass du eine Größe von 1,80 m x 50 cm hast oder 1,60 x 40 oder was auch immer, jedenfalls eine Größe hast, die du messen kannst. Als erstes entsteht das Körper-Ich und bei der Herausbildung des Ichs erfolgt diese Identifizierung mit dem Körper: „Ich bin Hannes, 7 Jahre alt, habe braune Haare und einen älteren Bruder, der gemein zu mir ist.“

Das ist deine Identifikation und diese Identifikation ist an den Körper gebunden. Ohne Körper gäbe es keinen Namen Hannes. Ohne Körper gäbe es keine braunen Haare. Und genauso, wie man dem Tod begegnen muss, besteht die Aufgabe darin, diese Identifikation mit dem Körper loszulassen.

Wenn deine wahre Natur Bewusstsein ist, das nie verschwindet, Liebe ist, die keine Grenze hat, Freude ist, die vollkommen grundlos ist und deswegen auch kein Ende hat, dann musst du etwas anderes sein als der Körper. Der Körper hat einen Anfang und ein Ende. Wenn du alles bist, alles, und wenn alles eins ist, musst du alles sein.
Wenn du etwas anderes wärst als das Alles, dann wäre alles nicht eins. Dann gäbe es zwei.

Du kannst nicht mit allem verbunden sein, denn wenn du mit allem verbunden wärst, dann hätte es vorher zwei gegeben.- Aber es könnte nicht alles sein, wenn es vorher etwas anderes gegeben hätte, mit dem du dich hättest verbinden können.- Es gibt nur eins und dieses eins bist du.

Aber wenn du eins bist, dann kannst du nicht dieser Körper sein.

Und so gehört zu dem Tod dieses Ichs auch der Tod all dieser Vorstellungen wie „ich bin der Körper“.
Ramana hat 1886, als er sechzehn Jahre alt war, eine wichtige Entdeckung gemacht, die für die Welt von unschätzbarem Wert ist. Er war keinerlei spiritueller Tradition gefolgt, hatte keinerlei spirituelle Praxis, nichts, er war einfach nur ein Schuljunge, der so gut wie die anderen in der Schule war und gut Fußball spielen konnte und sonst nichts. Und dieser Junge von 16 Jahren ist aufgewacht.

Das wäre noch nicht die Seltenheit, weil es das öfter gibt. Aber die Seltenheit ist die, dass dieser Junge den Prozess des Aufwachens so genau beobachtet hat. Er wusste nichts vom Aufwachen, aber was er merkte, war: er bekam Angst zu sterben. Und er bekam Angst zu sterben mit einer inneren Gewissheit, jetzt sterben zu müssen. Und dann hat er eine Entscheidung getroffen, die so wertvoll war, nämlich: „Wenn ich jetzt sterben muss, dann will ich genau mitbekommen, was da passiert. Dann will ich ganz genau mitbekommen, wer oder was stirbt.“ Er hat sich also auf den Boden gelegt und wahrgenommen, was jetzt passieren würde.

Mit dieser Entscheidung, sich absolut, hundertprozentig dem hinzugeben, was geschieht und mitzukriegen, was geschieht, also nicht dagegen anzukämpfen und in dieser Situation zu wissen: „Ich sterbe jetzt“, wo man dann natürlich aufgeben kann, über irgend etwas Zukünftiges nachzudenken: in dieser Situation lässt er alles los, lässt der Körper los, lässt dieser Mensch los und gibt sich diesem Nichts hin.- Dieser Prozess hat ihn verwandelt. Das ist das Aufwachen. Dieser Prozess ist das Aufwachen. Dieser Prozess ist das Fallen in die Bodenlosigkeit, in dem alle körperlichen Prozesse losgelassen werden. Es heißt, nichts mehr in der Hand zu haben, sondern dem Körper zu sagen: „Tu, was du willst und was du tun musst.“

Das Großartige daran ist, dass wir damit in gewisser Hinsicht zum ersten Mal einen wirklichen Bericht über das Aufwachen haben, das nicht, wie vorher immer, auf irgendwelche geheimnisvollen Rituale zurückgeführt werden konnte.

Wenn ein Mönch zehn Jahre lang meditiert und heilige Gesänge angestimmt hat und dann aufgewacht ist, dann hat er gesagt: „Ah, das Aufwachen ist die Folge dieser heiligen Gesänge.“

So haben sich dann in den Religionen immer diese Traditionen gebildet: Du musst so und so viele Mantras singen, du musst so und so viele Koans lösen, du musst das und das tun.- Und wenn es jemand anderen gegeben hätte, der in einer Ernährungsknappheit sechs Wochen nur Grünkohl essen musste und dann aufgewacht ist, dann hätten alle im Kloster nur noch Grünkohl essen müssen.

Statt dessen war die Erfahrung des Aufwachens bei Ramana vollkommen klar, vollkommen auf das Wesentliche reduziert. Das hatte die Folge, dass von keinem Lehrer in der neueren Geschichte berichtet wurde, so viele aufgewachte Schüler zu haben. Weil er den Prozess so genau mitbekommen hat, war er dann in der Lage das weiterzugeben. Erst im Nachhinein hat er verschiedene Philosophien und religiöse Traditionen studiert. Ein Schüler von ihm, Poonjaji, war besonders wirkungsvoll und hat über westliche Schüler wie Gangaji und Eli Jaxon-Bear das Aufwachen in den Westen gebracht.

Und so ist der Körper ein wichtiges Thema. Das Loslassen bedeutet auch, dass man dem Körper erlauben kann, loszulassen. Und das bedeutet in der Körperarbeit, das Nicht-Tun zu lernen.- Und Ramana hat gegenüber dem Yoga und gegenüber der Körperarbeit folgende Empfehlung gemacht: „Wenn ihr zu viel davon macht, verstärkt ihr die Identifikation mit dem Körper und dann richtet ihr mehr Schaden als Nutzen an.“

Also: Es kommt darauf an eine Körperarbeit zu machen, die erstens die Identifikation mit dem Körper nicht verstärkt und die zweitens das Loslassen fördert – statt des Tuns.

Das macht sich dann zum Beispiel bemerkbar beim Loslassen des Atems, so dass der Atem dem Gefühl folgen kann.
Es gibt Grundkriterien, welche Art von Körperarbeit brauchbar ist und welche nicht. Absolut wichtig ist zu wissen, dass auf der Körperebene nicht die entscheidende Veränderung stattfindet. Die entscheidende Veränderung findet im Geist statt, in der inneren Haltung und der inneren Entscheidung. Und das wiederum bestimmt die Körperarbeit.

Je weicher, entspannter, durchlässiger dein Körper ist, desto leichter bist du in der Lage, alle Gefühle zu spüren und gleichzeitig wahrzunehmen; und so ist das Arbeiten daran, dass der Körper durchlässig und geschmeidig, anmutig, lebendig und energievoll wird, ein wichtiger Punkt -, aber nicht der wichtigste. Für viele Menschen, gerade in der westlichen Welt, beginnt die Reise damit, dass sie die Lebendigkeit des Körpers wieder wahrnehmen und den Körper wieder spüren und auch wieder zu bewegen lernen.- Wie schon oben zitiert wurde: „Zuerst musst du mit dem Leben eins werden. Dann wirst du mit Bewusstsein eins. Danach wirst du eins mit Glückseligkeit.“

8. Schlussbemerkung

Diese sieben Punkte stellen die Zusammenfassung meiner Arbeit dar. Sie geben zugleich eine Antwort auf eine immer wiederkehrende Frage: Wenn es kein Ich gibt, dann kann für das Aufwachen doch auch nichts getan werden.- Die Antwort ist die: Tatsächlich ist das, was du tun kannst, jenseits von Tun, weil es nur ein Anhalten, ein Ent-Tun, ein Aufhören des Tuns ist. Es ist aber genauso auch jenseits des Nicht-Tuns, weil es in der beschriebenen Weise deine ganze Aufmerksamkeit, dein ganzes Engagement und die Ausrichtung deines ganzen Wollens erfordert.

Mit einfachen Worten: Du brauchst nicht einfach abzuwarten – es ist jenseits von Ausgeliefertsein und jenseits von Kontrolle.

Es gibt noch eine zweite grundlegende Frage: Worin unterscheiden sich die verschiedenen spirituellen Wege und welcher Weg ist für mich der geeignetste?

Auch hierauf geben die sieben Punkte eine Antwort. Sie sind zwar in erster Linie als Ergebnis meiner eigenen Erfahrung entstanden und basieren hauptsächlich auf dem, was ich bei meinem Lehrer Eli Jaxon-Bear gelernt habe. Aber sie basieren auch auf dem Studium der anderen spirituellen und mystischen Wege und deren Methoden. Diese sieben Schritte stellen den Kern dar, der in allen Wegen enthalten ist. Mir scheint, die verschiedenen Wege betonen jeweils einzelne dieser Punkte, so die christliche Mystik das Annehmen des Leides und die Begegnung mit dem Tod; das Sufitum die Hingabe, die Liebe und das Annehmen, dessen was ist. In der indischen Mystik wird mehr der Körper beachtet; und in der jüdischen Mystik die innere Distanz zum eigenen Leben und die Position des Zeugen und Beobachters.

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